23. Januar 2024

Stoßgebet

Herr der Sonne, hört mich an.
Zieht mich zurück in Euren Bann.
Lasst mich hier und jetzt erzählen.
Welch‘ Gedanken mich so quälen.

Zu Cragmaw Castle zog ich hin.
Nicht weit weg von Phandalin.
Gundar Zwerg wurd‘ dort gefangen.
Um sein Leben viele bangen.

Den ganzen Tag sind wir marschiert.
Auf dem Weg noch nichts passiert‘.
Doch kaum sind wir dort angekommen.
Hat der große Kampf begonnen.

Vier war’n zur Hintertür hinein.
Mit Durin blieb ich drauß‘ allein.
Auf seinen Schultern noch ganz brav.
Brachte ich den Goblins Schlaf.

Doch Kampfeslärm drang in mein Ohr.
Wir stürmten rein zum Hintertor.
Und ohne groß zu überlegen.
Ließ ich meine Finger regen.

Die Bolzen flogen noch und nöcher.
Prall gefüllt war noch der Köcher.
Der erste traf des Feindes Herz.
Laut die Schreie, voll von Schmerz.

Die Gefährten tuen es mir gleich.
Mit Schwert, Harpune, Dolchenstreich.
Die Goblins gehen schnell darnieder.
Die Bolzen flogen, immer wieder.

Der Bär verhielt sich ruhig derweil.
Er beschützt‘ den Hinterteil.
Doch größ’re Feinde rückten an.
Die Freunde machten sich daran.

Doch ich, ich war jetzt nicht mehr brav.
Tötete die Brut im Schlaf.
Oh Erythnul, lasst mich in Ruh‘.
Denn noch hör‘ ich Euch nicht zu.

Weiter kamen noch die Horden.
Weiter ging auch jetzt das Morden.
Weiter flogen Bolzen viel.
Trafen gnadenlos ihr Ziel.

Wir kam‘ in einen Raum hinein.
Doch wir waren nicht allein.
Recht schnell fiel es, das Ungetier.
Doch nicht allein, es waren vier.

Ein großer Kampf war nun entbrannt.
Und durch der Wesen mag’sche Hand.
Ein frost’ger Strahl mein‘ Bruder traf.
Und er versank im kalten Schlaf.

Wir schlugen den Feind durch uns’re Hand.

Doch aufgetan hat sich die Wand.
Aus Schnee und Eis, die wir nicht versteh’n.
Wie sollte es nun weitergeh’n?


Eine Statuette blieb zurück.
Und wir versuchten unser Glück.
Warfen sie in’s Feuer rein.
Nicht zu groß und nicht zu klein.

Ich tanzte und sang ihr etwas vor.
Und schön öffnete sich ein Tor.
Wir gingen hinunter, um zu seh’n.
Doch was wir sah’n war unangenehm.

Schleimige Beutel vom Dache hingen.
Mit Leben gefüllt – und wir ringen.
Mit Ekel und Furcht vor deren Qual.
Hatten wir denn eine andere Wahl?

Wir stießen hinein und aus ihnen krochen.
Gequälte Seelen, die wir erstochen.
Doch weiter, weiter mussten wir“.
Aglubiyak wir trafen hier.

Ein kurzes Gespräch und es war fort.
Floh zu einem sicheren Ort.
Doch bewusst um Gundars große Pein.
Gingen wir wieder zur Festung hinein.

Die Wand aus Eis, sie war nun nichtig.
Gundar zu finden, das war jetzt wichtig.
Wir suchten weiter, das war nicht fair.
Wir fanden einen Eulenbär.

Ungetier und Angst war’n groß.
Doch schlugen wir es fast mühelos.
Keine Zeit um Trauer zu kunden.
Ein letzter Raum war zu erkunden.

Wir drängten uns vor die letzte Tür.
Öffneten sie und was sahen wir?
Ein Hinterhalt, sie warteten schon.
König der Feste spottet‘ mit Hohn.

Elitesoldaten, dem König ergeben.
Wollten uns uns’re Leben nehmen.
Der Zwerg, er stellte sich ihn‘ entgegen.
Auch Bär und Dunkelelf waren verwegen.

Abermals eine Schlacht entbrannt.
Meine Sehne war wieder gespannt.
Bolzen flogen noch und nöcher.
Wann ist er leer, der verfluchte Köcher.

Doch Gundar lag dort, das Ziel war nah.
Und aus dem Schatten trat neue Gefahr.
Eine große dunkle Elfenfrau.
Schaurig schön und gefährlich die Drow.

Ein heiliges Licht, von Mondenschein.
Brachte den Feinden Schmerz und Pein.
Das Schwert, Harpune und Klauen dazu.
Die Gegner erlagen den Hieben im Nu.

Die Drow, sie war ein Doppelgänger.
Ich trat hinein, der Minnesänger.
Ein Krieger, der hatte überlebt.
Durch meine Macht zum Schlaf sich gelegt.

Doch durch des Dunkelelfen Stich.
Regte nun sein Körper sich.
Oh Pelor, Gott der Herrlichkeit.
Ich war zu üb’ler Schandtat bereit.

Verhören wollte ich den Tropf.
Abwenden anschließend meinen Schopf.
Zulassen, was dann vorher passiert.
Durch des Bären Gesäß die Seele krepiert‘.

Wütend und fluchend nach Felsen ich trat.
Doch der Bär verbarg meine Missetat.
Meine Seele gequält, ich werde mich hassen.
Ich hätte es ohnehin zugelassen.

Ich ward‘ gemacht zum Singen und Dichten.
Zum Spielen und Tanzen und nicht zum Richten.
Doch Bolzen fliegen, noch und nöcher.
Und immernoch nicht leer der Köcher.

Oh Pelor, mein Herr, hört mich an.
Zieht mich zurück in Euren Bann.
Und Erythnul, lasst mich jetzt in Ruh‘.
Denn noch höre ich Euch nicht zu!!!

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